Sonntag, 1. September 2019

Wochenende in Quito

Am Tag nach unserer Ankunft in Quito, sind wir zusammen ins centro histórico (Altstadt) gefahren - zumindest wollten wir das. Da wir uns aber noch überhaupt nicht in der Hauptstadt auskannten und es, wie bereits erwähnt, keine Buspläne gibt, kauften wir erst mal Bustickets für die falsche Richtung. Nach ein paar mal nachfragen, fanden wir aber schließlich den richtigen Bus und nach circa einer Stunde Fahrt waren wir auch schon am Ziel angekommen und bestaunten die Altstadt und auch Aufführungen von traditionellen Tänzen (Bild 5) schauten wir uns an. Nach kurzer Suche fanden wir auch die berühmte Straße La Ronda (Bild 1). Anschließend waren wir noch in der katholischen Kirche Iglesia de la Compañía de Jesús - oder wie ich sie gerne nenne: Iglesia de oro, weil sie nur aus Gold besteht, was echt richtig beeindruckend war. Danach sind wir dann mit dem Taxi zurück zur WG gefahren und da wir zu fünft waren mussten wir zu viert auf die Rückbank, was hier keine Seltenheit ist. Trotzdem sollte sich immer eine von uns ducken, wenn die Polizei vorbeikam.






Am Samstag machten wir dann schon unseren ersten größeren Ausflug zum TelefériQo (von teleférico und Quito). Nach 1,5 Stunden Wanderung bergauf durch die pure Hitze, mit hoher Luftfeuchtigkeit und extrem vielen Abgasen des Verkehrs neben uns, kamen wir dann völlig erschöpft auf 3100m bei der Talstation der Luftseilbahn an. Was mich hier fasziniert ist, dass das Laufen, auch nur weniger Schritte bergauf, unglaublich anstrengend ist, aber nicht wegen der Hitze, sondern wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und vor allem auch wegen der Höhe. Der Ausblick aus der Gondel war unglaublich schön (Bild 10) und als wir dann auf 4000m auf der Ostseite des Vulkans Pichincha (Bild 7) ankamen, war keinem von uns mehr warm. Sofort wurden die mitgebrachten Jacken angezogen, denn bei circa 13℃ kann einem im T-Shirt schon mal kalt werden. Nach kurzem Staunen über die mega schöne Aussicht vom Cruz Loma (Bild 6), liefen wir noch ein Stück höher auf 4100m, was für den 2. Tag schon eine ordentliche Höhe ist - soviel zu: wir fangen langsam an. Mit der Höhe hatte ich aber erstaunlicherweise kaum Probleme. Das einzige was echt nervig war, ist das meine Nase andauernd stark gelaufen ist und es echt verdammt kalt war! Aber es hat sich definitiv gelohnt, den der Ausblick von dort kann eigentlich nicht in Bilder gefasst werden - man muss es einfach selbst gesehen haben. Während die anderen noch ein Stück höher liefen, fanden eine Mitfreiwillige und ich gefallen an einer Schaukel (Bild 11), von der die Aussicht einfach noch beeindruckender war. Mit Empanadas de queso gestärkt, traten wir dann, bei leichtem Hagel, den Rückweg an. Nach ewigem Schlange stehen, ging es mit der Gondel wieder bergab.







Am Sonntag ging ich zuerst mit zwei Freiwilligen aus Quito in eine katholische Kirche, was sehr interessant war. Der Gottesdienst war sehr ähnlich zu deutschen Gottesdiensten, nur das es beispielsweise keine Orgel sondern eine kleine Band gab und man beim Abendmahl die Oblate direkt in den Mund bekommen hat. Später sind wir dann mit dem Bus zur Mitad del mundo (Mitte der Welt) gefahren. Das ist ein Äquatormonument in San Antonio de Pichincha, das laut Charles Marie de La Condamine die genaue Position des Äquators bestimmen soll - tut es jedoch nicht, denn später fand man mithilfe von GPS heraus, dass dieser Punkt etwa 240m nördlich des Monuments liegt. Eine Touristenattraktion ist es trotz alledem geblieben. Aber in der Ciudad Mitad del mundo gibt es außer diesen Monolithen (Bild 12), der das Zentrum der Parkanalage bildet, noch viel mehr zu sehen. Sogar so viel, dass wir das alles gar nicht schafften. Wir schauten uns nach dem Monument noch Lamas (Bild 13) an und besichtigten eine Pyramide, von der die Aussicht mal wieder beeindruckend war (Bild 14). Generell war die Ciudad von einer Bergkette umringt, was echt toll wirkte. Nachdem wir ein paar Souvenirs in einem kleinen Laden kauften ging es weiter in das Kakao Gebäude, in dem die Geschichte, Herkunft und Verarbeitung anhand von Tafeln erklärt wurde. Am Ende durften wir sogar eine Kakaobohne probieren. Danach ging es weiter ins Planetarium. Nach ewigem Anstehen wurde im Gebäude erst einmal ein Film gezeigt und anschließend gab es für jeden eine 3D Brille und Kopfhörer und es wurde zu jedem Planeten etwas erzählt. Danach besuchten wir noch einige Häuser über die Geschichte Ecuadors und die geophysischen Entdeckungen der Franzosen dort, bis wir uns dann wieder auf dem Rückweg machten. Interessant war auch, dass es überall Schilder gab, die anzeigten wie weit es von dort zu verschiedenen Ländern und Städten der Erde ist.





Am Montag besichtigten wir mit den Freiwilligen aus Quito deren zukünftige Arbeitsstelle (Mehr unter Fundación Campamento Cristiano Esperanza) und während diese eine Einführung bekamen, wurden wir direkt mit eingebunden und halfen die Kinder einzucremen und deren Tastsinne zu stimulieren. Nach einer kurzen Führung durch die Anlage verabschiedeten wir uns von allen und dann ging es endlich los in die Stadt, in der wir für das nächste Jahr leben werden: Ibarra.

1 Kommentar:

  1. Schön geschrieben und tolle Fotos. Man möchte gerne selbst dabei sein und sich alles anschauen. Viel Spaß weiterhin und ich freue mich auf die nächsten Bilder und Berichte.;)

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