Sonntag, 19. April 2020

Vulkanbesteigung & Lagunenwanderung

Imbabura - Vulkanbesteigung

Im Januar kamen mich meine Eltern in Ecuador besuchen. Nachdem sie meine Arbeit kennen lernten und wir auf dem berühmten Markt in Otavalo waren und die Wasserfälle in Peguche besuchten (genaueres dazu unter: Erste Ausflüge), ging es am nächsten Tag mit meinem Vater auf den 4600m hohen Vulkan Imbabura, der in der gleichnamigen Provinz liegt und ca. 10km von Ibarra entfernt liegt.
Wir standen um 6 Uhr auf, weil wir nicht genau wussten wann und vor allem wo der richtige Bus abfährt. Zum Glück standen wir an der richtigen Haltestelle und konnten so den Bus nach La Esperanza nehmen. Obwohl ich mir mittlerweile ziemlich sicher bin, dass wir viel zu früh ausgestiegen sind (Bild 1). Denn unser Plan war es, von La Esperanza aus ein Taxi zu nehmen, dass uns direkt an den Fuß des Vulkans führte. Da wir aber viel zu früh ausgestiegen sind, fuhr das Taxi einen anderen Weg und setzte uns auf der anderen Seite des Berges ab (was wir bemerkten als wir nach einer Stunde den eigentlichen Wanderweg und auch andere Menschen fanden). Wir starteten also um 8:30 Uhr auf 3300m Höhe (Bilder 2-5) und machten nach einer Stunde, als wir beim eigentlichen Wanderweg ankamen (Bild 6), die erste kleine Pause. Danach ging es sehr steil weiter, was auf dieser Höhe schon die erste Herausforderung, für uns ungeübte Wanderer, war (Bilder 7-11).
Nach 3,5 Stunden Besteigung hatten wir die 4000m Höhe (Bilder 12 und 13) erreicht und trotz der Anstrengung und des Schwitzens, merkten wir einen deutlichen Temperaturabfall und zogen unsere Jacken an. Schon von dort hatten wir eine unglaublich schöne Aussicht, aber wir wollten natürlich noch weiter hoch. Doch wir merkten schnell, dass wir immer weniger laufen und immer mehr klettern mussten. Auch die Wege wurden immer schmäler und der Abgrund sehr nah (Bilder 14 und 15).
Nach 5 Stunden Aufstieg machten wir auf 4300m eine größere Pause (Bilder 16-22, Video 1). Hier merkte man den kalten Wind sehr deutlich und ich zog auch noch meine Mütze an. Im Folgenden sah man schon nur noch einen sehr steilen Weg vor uns. Kurze Zeit später kraxelten wir schon auf Steinen weiter nach oben, wobei der Abgrund auf beiden Seiten deutlich zu sehen war. Der Ausblick gerade auf diesem Stück war dafür einfach unbeschreiblich schön. Kein Bild der Welt kann das zeigen, was ich dort gesehen und gespürt habe. Die unendliche Landschaft, der schmale Weg und der strahlend blaue Himmel... ja dieser fast schon magische Moment wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die 4500m und es wurde immer nebliger und man konnte kaum noch etwas sehen (Bilder 23-28, Video 2). Da wir vor Sonnenuntergang wieder unten sein wollten und nicht genau wussten wie lange wir für den Abstieg brauchten, beschlossen wir nicht weiter zu klettern sondern umzudrehen. Natürlich war es sehr ärgerlich kurz vor dem Ziel umzudrehen, aber ich bin froh ohne Training und fehlender Kondition überhaupt so weit gekommen zu sein. Außerdem wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel! Und das war er hierbei auf jeden Fall!
Der Weg nach unten ging dann aber doch deutlich schneller als gedacht. In nur 3 Stunden waren wir wieder an der Stelle, an der wir den Wanderweg gefunden hatten. Dieses Mal beschlossen wir den richtigen Weg nach unten zu nehmen und fanden so auch das 1. Schild bei 3300m, dass den Beginn des Wegs markierte. Im Gegensatz zum Aufstieg, der sehr anstrengend für die Lunge war, taten mir nach dem Abstieg vor allem die Knie und Oberschenkel weh.
Nach einer weiteren Stunde entspanntem Laufen, fuhren wir schließlich auf der Ladefläche eines Pick-ups (Bild 29) bis nach La Esperanza. Spätestens da war ich mir dann sicher, dass wir auf dem Hinweg definitiv zu früh ausgestiegen sind. Von dort aus bekamen wir dann noch den letzten Bus nach Ibarra und waren nach ca. 13 Stunden Reise endlich wieder zuhause.


















 

















Laguna Cuicocha

Vielleicht war es nicht die Beste Entscheidung am Tag nach einer Vulkanbesteigung, schon die nächste Wanderung zu machen, aber wir hatten einen strengen Zeitplan, denn wir wollten ja einiges sehen bis meine Eltern wieder zurück fliegen.
Also fuhren wir mit dem Bus nach Cotacachi und nahmen dann ein Taxi zur Laguna Cuicocha. Nach dem Bestaunen der Lagune (Bilder 30-32) entschieden wir uns, den Rundwanderweg auf uns zu nehmen. Am Anfang ging es auf steile Klippen von bis zu 3500m Höhe (Bild 33 und 34) und danach direkt wieder runter. Nach der Berg und Talfahrt (Bilder 35-39, Video 3) ging es durch den Wald (Bild 40 und 41), von dem aus man aber auch immer wieder einen sehr schönen Blick auf die Lagune hatte. Für den für 4 Stunden angesetzten Weg brauchten wir gute 6 Stunden und kamen auch in der Dunkelheit erst wieder bei unserem Ausgangspunkt an (Video 4). Die ganze Zeit begleitete uns ein Hund (Bilder 42 und 43), von dem wir auf unserem Weg erfuhren, dass er Roberto hieß. Außerdem sah man von der Lagune aus auch immer wieder den Imbabura sehr schön (Bilder 43 und 44). In der abendlichen Kälte mussten wir dann noch eine Stunde auf ein Taxi warten und in Cotacachi erwischten wir gerade noch so den letzten Bus nach Ibarra. Also wieder ein mal Glück gehabt :)




















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